Das kleine Schwarze. Wedekind, Mahler und die nackte Ikone einer Zeit

Freitag, 17.06.2022
11:00 Uhr
Ort: Kollegienhaus, KH 1.011

Website der Gesellschaft für Comicforschung

Vortrag von Daniela Kaufmann (Graz)

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Schwarzen Quadrats (1915) von Kasimir Malewitsch servierte der Wiener Comic-Zeichner Nicolas Mahler mit „Lulu und das schwarze Quadrat“ ein populärkulturelles Destillat aus Frank Wedekinds berühmt-berüchtigten Tragödien „Erdgeist“ (1895) und „Die Büchse der Pandora“ (1902), kongenial verschmolzen mit der Ikone der modernen Malerei. Dass es sich dabei um einen komplexen und grotesk-komischen Stoff handelt, um den einer wie Mahler keinen Bogen macht, sondern denselben vielmehr knallhart spannt und letzten Endes auch ins ›Schwarze‹ trifft, will auf der Hand liegen. Als „schwarze Komödie über weibliche Körperlichkeit, männliches Besitzdenken und Kasimir Malewitschs Schwarzes Quadrat“ angekündigt, ist „Lulu und das schwarze Quadrat“ eine radikal kompakte und auf den komödiantischen Punkt gebrachte Inszenierung der Wedekind-Tragödie. Ausgehend von der Analyse des aussagekräftigen Covers will der Vortrag die Rolle Lulus und die der Weiblichkeit in Mahlers Adaption genauer unter die Lupe nehmen.

Moderation: Clemens Heydenreich

Präsentiert von der Gesellschaft für Comicforschung (ComFor e. V.)