Zarter Schmelz. Lucky Luke Hommage
75 Jahre hat der Lonesome Cowboy nun auf dem Buckel, holy shit! Doch wohl, weil er bald von der im Fingerschnipp gefertigten Selbstgedrehten zu eigenhändig gezogenem Gras wechselte, sitzt er bis heute so elegant im Sattel wie eh und je. Erst recht, wenn er – bereits zum zweiten Mal – an einen deutschen Interpreten gerät. Hatte Mawil Lucky Luke vor drei Jahren aufs Fahrrad verfrachtet, übernimmt jetzt Ralf König. „Zarter Schmelz“, der Titel seiner Hommage, lässt ahnen, was nun dräut. Mit dem ihm eigenen Witz wirft Ralf König einen schwulen Blick auf Lucky Lukes Wilden Westen und lässt den Mann, der schneller … dabei doch den alten bleiben – und seiner heterosexuellen Veranlagung treu. Vielmehr erzählt Bud Willis, Hammelherden-Treiber in den Bareback Mountains, wie ihm Lucky einst aus der Bredouille half. Damals, in Straight Gulch, als Cliff Hanger ihn als „Steckrübe“ runterputzte. Vom schlanken Nacken seines Retters jedenfalls schwärmt Bud noch heute: einfach „zum Anbeißen!“. „War’n hübscher Kerl“, gesteht Buds Jetziger. „Aber zu dünn! Kein Arsch in der Hose!“ Zugegeben – doch das bügelt Ralf König an anderer Stelle locker aus.