Sunny

Im autobiografisch grundierten Manga „Sunny“ schildert Taiyō Matsumoto den Alltag im Kinderheim „Star Kids“. Da leben etwa der kaum kontrollierbare Haruo, die vorlaute Miiko, die verträumte Megumu, der verschlossene Kenji. Alle sind aus unterschiedlichen Gründen im Heim; gemein sei ihnen, sagt ein Kind einmal, dass sie die Kinder seien, die niemand wolle. Zum Glück steht ein fahruntüchtiger Nissan 1200 Sunny auf dem Gelände des Heims. In diesem Autowrack träumen die Kinder von einem anderen Leben. Hier sind sie Autorennfahrer, Kosmonautinnen, Popstars, und manchmal geben sie sich einfach ihrem Heimweh oder der Sehnsucht nach einer Familie hin. Trotz der individuellen Dramen, die die Kinder ins Heim geführt haben, ist „Sunny“ in keinem Moment trostlos. Matsumoto umkreist das Leben im Heim „Star Kids“ differenziert und wahrhaftig, auf Augenhöhe mit den Kindern, in einer betörenden, immer fragilen Balance aus Realität, Poesie und Träumen, aus Melancholie und Fröhlichkeit, Solidarität und Konflikten, Hausaufgaben und Haushaltspflichten.