Pfostenloch
PfostenlochvonDaniela Heller
Kunsthochschule Kassel / avant-verlag
Bei Regen und Hitze, bewaffnet mit kleinen Schaufeln, Rechen und Pinseln sitzen oder knien sie in ihren Löchern, die jungen Archäolog*innen. Die Träume sind groß, vergleichsweise bescheiden jedoch die tatsächliche Ausbeute. Die Ausgrabungsstätte, die die Bühne von „Pfostenloch“ bildet, Daniela Hellers Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Kassel, ist realistisch und glaubhaft beschrieben. Die Zelte sind eng, die Mahlzeiten rudimentär, die Duschen weit entfernt. Die Inszenierung des isolierten Alltags dieser kleinen Truppe von Nachwuchsarchäolog*innen kurz vor oder nach Studienabschluss gelingt Daniela Heller überzeugend. „Pfostenloch“ besticht durch die Beiläufigkeit, mit der sie die Generation Praktikum und ihre unsichere Zukunft auf eine Ausgrabungsstätte herunterbricht. Die Dialoge sind von bestechender Natürlichkeit, und ebenso ungekünstelt und mit subtilem Humor schildert Heller die kleinen Spannungen und Intrigen, Machtspiele und Eifersüchteleien, Träume und Ernüchterungen und setzt ihr Stück mit einem passenden, leichten und karikierenden Strich um.