Populäre Bilder
Populäre BilderKongolesische Perspektiven, urbane Szenen und globale Netzwerke
Ladengalerien Hauptstr. 42–44 und 48
Öffnungszeiten:Do 12:00–19:00, Fr/Sa 10:00–19:00, So 10:00–18:00 Uhr
Die multimediale Ausstellung „Populäre Bilder“ zeigt Arbeiten von insgesamt zehn Künstler*innen aus Kinshasa, Lubumbashi und der kongolesischen Diaspora. Neben Barly Baruti, Asimba Bathy, Thembo Kash, Al’Mata, Papa Mfumu’eto 1er, Rocky Prod., Santa Kakese, Judith Kaluaji, Yann Kumbozi und Tétshim werden auch der Kunstkritiker Jean Kamba und das Kurator*innen-Duo Mukenge/Schellhammer in Erlangen zu Gast sein, um dieses bereits 2020 initiierte Projekt endlich auf dem Internationalen Comic-Salon real werden zu lassen.
Bisher wird die kongolesische Kunst im Allgemeinen und speziell der Aspekt des Populären in der Malerei und in den Comics in Europa überwiegend unter soziologischen und ethnologischen Gesichtspunkten betrachtet. „Afrikanische Bildende Kunst wird oft unterschätzt und als Artefakt ohne künstlerischen Wert gesehen, weil sie sich nicht in die Klassifizierungssysteme der westlichen Kunst einordnen lässt.“ (Jean Kamba). Das mehrjährige Projekt „Populäre Bilder“ des Internationalen Comic-Salons Erlangen unternimmt daher den Versuch, einen Diskurs zu fördern, der Attribute wie die künstlerische Intention, das Material, die bildnerischen Mittel und Narrative sowie weitere Aspekte des künstlerischen Schaffens miteinander verbindet. Daher liegt der Fokus auf der individuellen Diversität, auf verschiedenen Standpunkten sowie auf dem künstlerischen Aspekt von Comics im Allgemeinen.
Der Titel „Populäre Bilder“ bezieht sich auf Bildproduktionen, die gesellschaftliche Diskurse einem breiten Publikum zugänglich machen wollen und dementsprechend populär ausgerichtet sind. Die Inhalte spiegeln zeitgenössische Realitäten wider, forcieren und reflektieren Gesellschaft und stellen Verhaltensmuster, traditionelle Rollenverteilungen und politische Handlungen infrage. Die Zeichnungen sind Kommunikationsmedien, die soziale Prozesse initiieren und zugleich Geschichten sammeln und historische Ereignisse dokumentieren.
In der Erlanger Ausstellung wird der ästhetische Bezug zwischen zeitgenössischer Bildender Kunst und zeitgenössischem Comic in der Demokratischen Republik Kongo hergestellt und deren Schnittstellen aufgezeigt. So soll das Gefälle der Wertzuschreibungen im Kunstsystem genauso hinterfragt werden wie die Deutungsmacht verschiedener sozialer Systeme. Im Spannungsfeld zwischen Individuum und Kollektiv zeigt der Internationale Comic-Salon Erlangen Originalzeichnungen von zehn Künstler*innen verschiedener Generationen, historische und aktuelle Comic-Alben, Gemälde, Videos, Reportagen, Künstler*innenportraits, theoretische Auseinandersetzungen sowie Auszüge des Blogs popularimages.org, der unter der Redaktion des Erlanger Kulturwissenschaftlers Stefan Becker bereits seit 2020 als digitale Plattform einen künstlerisch-kulturellen Austausch ermöglicht hat.